Montag, 13. Oktober 2025
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Anlässlich des Welttag des Sehens (World Sight Day) am 9. Oktober 2025 ruft die Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft (SOG) zur Aufmerksamkeit bei typischen Frühwarnzeichen der Netzhautablösung auf. Bei der Netzhautablösung handelt es sich um ein akutes, aber oft unterschätztes Krankheitsbild. Ziel der aktuellen Awareness-Kampagne ist es, die Bevölkerung für diese schmerzfreie, aber bedrohliche Augenerkrankung zu sensibilisieren und über wichtige Vorsorgemassnahmen zu informieren.

Unser Augenlicht ist für die meisten von uns selbstverständlich. Erst wenn das Sehen plötzlich verschwimmt, ein Schatten ins Blickfeld rückt oder wir uns im Alltag nicht mehr frei bewegen können, wird deutlich, wie sehr gutes Sehen über Lebensqualität, Selbständigkeit und gesellschaftliche Teilhabe entscheidet. Der Welttag des Sehens erinnert jedes Jahr daran, wie wertvoll das Augenlicht ist – und wie zerbrechlich.

Weltweit leben nach Schätzungen der WHO mehr als eine Milliarde Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung, die vermeidbar oder behandelbar wäre. Viele verlieren ihre Sehkraft, weil Warnzeichen übersehen werden oder der Zugang zu Behandlung fehlt. Damit dies nicht passiert, braucht es Aufklärung, Prävention und den Mut, frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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Daher setzt sich die Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft (SOG) seit vielen Jahren für die Augengesundheit in der Bevölkerung ein. Nach einer Präventionskampagne zu Augenverletzungen richtet sich der Fokus in diesem Jahr auf ein akutes, aber oft unterschätztes Krankheitsbild: die Netzhautablösung.

Netzhautablösung früh erkennen – Sehkraft retten

Eine Netzhautablösung ist eine Erkrankung, bei der sich die lichtempfindliche Schicht im Auge von ihrer Unterlage löst, wodurch die Versorgung der Sehzellen gestört wird. Unbehandelt kann eine Netzhautablösung innert kurzer Zeit zu einem dauerhaften Verlust des Sehvermögens führen. Gleichzeitig besteht bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung eine hohe Chance, das Augenlicht zu erhalten.

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„Eine Netzhautablösung ist ein medizinischer Notfall. Man kann sich das ein bisschen wie eine Tapete vorstellen, die sich von der Wand löst, nur dass es im Auge um das Sehen geht“, erklärt PD Dr. med. Pascal Hasler, Augenarzt und Präsident der SOG.

Die SOG ruft dazu auf, typische Warnzeichen ernst zu nehmen. Dazu zählen:

  • Lichtblitze, insbesondere bei Dunkelheit,
  • plötzlich auftretende schwarze Punkte („Russregen“),
  • oder ein grauer Schatten, der sich ins Sichtfeld schiebt.

„Diese Symptome sind zwar schmerzlos, sind aber Warnzeichen und müssen ernst genommen werden! Wer sie bemerkt, sollte innerhalb von 24 Stunden zur Augenärztin oder zum Augenarzt “, warnt PD Dr. med. Pascal Hasler.

Menschen mit erhöhtem Risiko, etwa Menschen über 50, stark Kurzsichtige, oder Personen nach Augenoperationen, sollten ihre Netzhaut regelmässig kontrollieren lassen.

Welttag des Sehens und Informationskampagne auf allen Kanälen

Im Rahmen der Awareness-Kampagne stellt die SOG der Öffentlichkeit fundierte Informationen zur Verfügung:

  • Expertenvideo: Auf der Website der SOG finden Interessierte ein Erklärvideo mit anschaulichen
  • Visualisierungen zur Entstehung und Behandlung der Netzhautablösung.
  • Informationsbroschüre: Eine kompakte Broschüre zum Thema kann bestellt oder heruntergeladen werden.
  • Online-Ressourcen: Die Website bietet vertiefte Informationen zu Symptomen, Risikofaktoren, Diagnose und Therapie, verständlich erklärt für Betroffene und Angehörige.
  • Plakatkampagne in ÖV: Mit Plakaten wurde der Basler Bevölkerung im August 2025 die Symptome einer Netzhautablösung eindrücklich vor Augen geführt. Ein QR-Code verwies auf die SOG Website mit weiteren Informationen. Eine zweite Phase der Plakatkampagnen ist in der Westschweiz geplant.

„Wichtig ist, dass man die Symptome kennt: Bei Lichtblitzen, schwarzen Punkten oder Schatten im Blickfeld muss sofort ein Augenarzt / eine Augenärztin aufgesucht werden. Und: Lieber einmal zu viel kontrollieren als einmal zu wenig!“, so PD Dr. med. Pascal Hasler abschliessend.

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