Montag, 23. Juni 2025
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Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat den Vollzugsschwerpunkt «Gesundheitsschutz und Chemikalien bei der Arbeit» zum Ende des Jahres 2024 abgeschlossen. Die seit 2019 laufende Initiative zielte darauf ab, den kantonalen Arbeitsinspektoraten bei ihrer anspruchsvollen Vollzugstätigkeit gezielte Unterstützung zu bieten und damit die Sicherheit und den Gesundheitsschutz von Beschäftigten in Schweizer Betrieben beim Umgang mit Chemikalien zu verbessern.

Kernstück dieses Vollzugsschwerpunktes war die Entwicklung praxisnaher Grundlagen und digitaler Hilfsmittel, die es den kantonalen Arbeitsinspektoraten ermöglichen, Betriebe effektiver bei der Umsetzung ihrer Sorgfaltspflichten gemäss der Verordnung über den Arbeitnehmerschutz (ArGV 3, Artikel 24a) zu unterstützen. Neben Broschüren, Checklisten und Arbeitsanleitungen wurde das digitale Tool SICHEM entwickelt, das Unternehmen eine benutzerfreundliche Möglichkeit bietet, ihre Chemikalienverzeichnisse zu erstellen und zu verwalten. SICHEM hilft Betrieben, die erforderlichen Schritte zum Schutz der Beschäftigten abzuleiten und ihre gesetzlichen Pflichten risikobasiert zu erfüllen. Weitere Informationen und Hilfestellungen stehen auf www.chematwork.ch zur Verfügung.

Dank dieser und weiterer Massnahmen konnten die kantonalen Arbeitsinspektorate gezielt im Bereich des Chemikalienmanagements gestärkt werden. Es wurde ein einheitliches Verständnis für den sorgfältigen Umgang mit gefährlichen chemischen Produkten geschaffen und die Basis für die nachhaltige Umsetzung der gesetzlichen Sorgfaltspflichten gelegt. Die Zusammenarbeit mit Fachgesellschaften und anderen Stakeholdern hat den Grundstein für weitere Projekte zum verantwortungsvollen Umgang mit Chemikalien gelegt.

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Messbarer Erfolg des Vollzugsschwerpunkts «Gesundheitsschutz und Chemikalien bei der Arbeit»

Der Erfolg des Vollzugsschwerpunkts zeigt sich in konkreten Zahlen: Kantonale Arbeitsinspektorinnen und -inspektoren haben 242 Mal an verschiedenen Schulungen teilgenommen, wobei Fachpersonen aus allen Kantonen vertreten waren. Die erstellten Publikationen wurden stark nachgefragt – die Broschüre zum Gesundheitsschutz wurde fast 8’000 Mal in gedruckter Form bestellt und über 3’000 Mal heruntergeladen. Der Flyer zum Online-Tool SICHEM verzeichnete über 10’000 Downloads und Bestellungen. Die zentrale Informationsplattform konnte seit ihrer Einrichtung im Januar 2020 mehr als 12’300 eindeutige Seitenaufrufe verzeichnen.

In über vierzig Vorträgen bei verschiedenen Branchenlösungen, Behörden und Fachgesellschaften konnten die Grundsätze des sorgfältigen Umgangs mit Chemikalien am Arbeitsplatz erfolgreich vermittelt werden. Diese breite Sensibilisierung ist angesichts der Tatsache, dass laut SUVA 90% der von ihren betreuten Betrieben mit potenziell gefährlichen CMR-Stoffen (krebserzeugend (C), erbgutverändernd (M) oder reproduktionstoxisch (R)) arbeiten, von besonderer Bedeutung für den langfristigen Gesundheitsschutz der Beschäftigten.

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„Diese beeindruckenden Zahlen belegen den Erfolg des Projekts – jeder investierte Franken und jede Arbeitsstunde war es wert», resümiert Kaspar Schmid, Leiter des Ressorts Arbeit und Chemikalien beim SECO.

Unterstützung des SECO bleibt auch nach dem Abschluss

Das SECO wird weiterhin Unterstützung bieten, indem:

  • die Publikationen wie Arbeitsanweisungen, Merkblätter und Broschüren aktuell gehalten werden,
  • das IT-Tool SICHEM kontinuierlich an die Anforderungen der Praxis angepasst und betrieben wird, um Betriebe bei der Umsetzung ihrer Sorgfaltspflichten zu entlasten,
  • Schulungen für Arbeitsinspektorinnen und -inspektoren zum Umgang mit Chemikalien und auch zum Umgang mit SICHEM im Rahmen des regulären Kursangebots des SECO weitergeführt werden.

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