Freitag, 5. Dezember 2025
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Cybersicherheit: Im Oktober gingen die Angriffe auf Schweizer Firmen um 29 Prozent zurück. In Europa hingegen sah Check Point einen Anstieg von vier Prozent. KI wird in Firmen zunehmend zum Compliance-Risiko.

Check Point Research (CPR), die Sicherheitsforschungsabteilung von Check Point Software Technologies Ltd., hat ihren Global Threat Intelligence Report für Oktober 2025 veröffentlicht.

Der Bericht zeigt, dass Unternehmen im Laufe des vergangenen Monats weltweit durchschnittlich 1’938 Cyber-Angriffen pro Woche ausgesetzt waren. Dies entspricht einem Anstieg von zwei Prozent gegenüber September und einem Anstieg von fünf Prozent gegenüber Oktober 2024, was eine anhaltende Eskalation der globalen Cyber-Bedrohungen widerspiegelt. Die Sicherheitsforscher führen diese Entwicklung auf die Ausbreitung von Ransomware und Risiken im Zusammenhang mit generativer KI (GenAI) zurück.

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Cybersicherheit: Lagebericht für die Schweiz

In der Schweiz sind die Vorfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 1’025 Angriffen pro Organisation um 29 Prozent gesunken. Im DACH-Raum sank die Zahl mit 1’238 Attacken um 9 Prozent (Abbildung 1).

Region Durchschn. wöchentl. Angriffe
p. Organisation
Veränderung zum Vorjahreszeitraum
Deutschland 1’140 -5%
Schweiz 1’025 -29%
Österreich 1’548 +6%
DACH 1’238 -9%
Europa 1’616 +4%
Nordamerika 1’464 +18%
Lateinamerika 2’966 +16%
Afrika 2’782 -15%
Asien-Ozeanien 2’703 -8%
Global 1’938 +5%

Abbildung 1: Durchschnittliche Anzahl wöchentlicher Angriffe pro Organisation nach Ländern und Regionen im Oktober 2025, inklusive Vorjahresvergleich (Quelle: Check Point Software Technologies Ltd.).

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In der Schweiz waren die folgenden Sektoren am meisten von Cyber-Angriffen betroffen:

  • Energy & Utilities
  • Consumer Goods & Services
  • Staatliche Institutionen
  • Telekommunikation
  • Healthcare & Medical

Neue Risiken für Datenoffenlegung in Unternehmen durch generative KI

Angesichts der raschen Verbreitung von Tools für generative KI (GenAI) in Unternehmen stellte Check Point Research eine zunehmende Gefährdung sensibler Daten fest. Im Oktober stellte jede 44. GenAI-Anfrage aus Unternehmensnetzwerken ein hohes Risiko für Datenlecks dar, von denen 87 Prozent der Unternehmen betroffen waren, die GenAI regelmässig nutzen. Weitere 19 Prozent der Anfragen enthielten potenziell sensible Informationen wie interne Kommunikation, Kundendaten oder proprietären Code, was die Notwendigkeit von KI-Governance- und Datenschutzmassnahmen unterstreicht.

Diese Risiken gehen mit einem Anstieg der durchschnittlichen täglichen Nutzung durch Unternehmensanwender um acht Prozent einher. Bemerkenswert ist, dass die Gefährdung von Quellcode und Anmeldedaten im Vergleich zu anderen Datentypen wie personenbezogenen Daten und Finanzinformationen relativ zugenommen hat. Zwar erfolgt ein Teil der Nutzung über verwaltete Tools, dennoch kommen Unternehmen im Durchschnitt auf 11 verschiedene GenAI-Tools pro Monat, von denen die meisten wahrscheinlich unbemerkt verwendet werden.

Meistattackierte Sektoren global

Der Bildungssektor blieb weltweit das am stärksten betroffene Ziel mit durchschnittlich 4’470 Angriffen pro Woche und Organisation (+5 Prozent im Jahresvergleich). Es folgte die Telekommunikationsbranche mit 2’583 Angriffen pro Woche (+2 Prozent im Jahresvergleich), während staatliche Institutionen 2’550 Angriffen pro Woche (-2 Prozent im Jahresvergleich) ausgesetzt waren. Diese Entwicklungen spiegeln die anhaltende Zielausrichtung auf kritische Dienste und datenreiche Umgebungen wider. Bemerkenswert ist auch der hohe Anstieg im Gastronomie-Gewerbe von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. CPR führt dies auf die herannahende Weihnachtszeit zurück, was der Grund dafür sein könnte, dass der Sektor in diesem Monat von Platz 8 auf Platz 5 der am häufigsten angegriffenen Branchen geklettert ist.

In der regionalen Betrachtung verzeichnete Lateinamerika mit durchschnittlich 2’966 Angriffen pro Organisation und Woche (+16 Prozent im Jahresvergleich) das höchste Angriffsvolumen, gefolgt von Afrika mit 2’782 Attacken (-15 Prozent) und APAC mit 2703 Angriffen (-8 Prozent). Europa verzeichnete einen moderaten Anstieg von 4 Prozent auf 1’616 Angriffe, während Nordamerika mit einem Wachstum von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr den stärksten Anstieg auf 1’464 Vorfälle verzeichnete. Dieser ist nach Ansicht von CPR zum Teil auf die zunehmende Bedrohung durch Ransomware zurückzuführen.

Ransomware-Bedrohungslage: Anstieg der Aktivitäten um 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr

Ransomware blieb eine der schädlichsten Cyber-Bedrohungen mit 801 öffentlich gemeldeten Vorfällen weltweit im Oktober, was einem Anstieg von 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Nordamerika machte 62 Prozent aller gemeldeten Fälle aus, gefolgt von Europa (19 Prozent). Im Ländervergleich entfielen allein auf die Vereinigten Staaten 57 Prozent der weltweiten Vorfälle, gefolgt von Kanada (5 Prozent) und Frankreich (4 Prozent).

Nach Branchen betrachtet waren Unternehmensdienstleistungen (12 Prozent), Konsumgüter und Dienstleistungen (10,5 Prozent) sowie die industrielle Fertigung (10,4 Prozent) am stärksten betroffen. Die führenden Ransomware-Gruppen im Oktober waren Qilin (22,7 Prozent), Akira (8,7 Prozent) und Sinobi (7,8 Prozent), die zusammen für fast 40 Prozent der gemeldeten Angriffe verantwortlich waren.

Omer Dembinsky, Data Research Manager bei Check Point Research, kommentiert die Ergebnisse:
«Die Daten für Oktober zeigen, dass uns neben der steigenden Gesamtzahl der Angriffe die Zunahme erfolgreicher Ransomware-Attacken besorgen sollte. Darüber hinaus drohen die Risiken der Datenpreisgabe durch generative KI und andere Mittel den Hackern zusätzliche Werkzeuge für künftige Angriffe zu liefern. Diese Entwicklung stellt die Verteidiger vor neue Herausforderungen. Der einzige wirksame Ansatz ist Prävention, unterstützt durch Echtzeit-KI und präventive Bedrohungsinformationen, um Angriffe zu blockieren, bevor sie Schaden anrichten.»

Weitere Informationen finden Sie hier.

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