Mittwoch, 24. Dezember 2025
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Ende Januar 2026 nehmen 200 Kommandant:innen sowie Ausbildungsverantwortliche der Zürcher Feuerwehren auf Europas grösster Trainingsbasis an einer dreitägigen Ernstfallübung teil. Das Trainingskonzept zielt darauf ab, ein über mehrere Tage andauerndes Elementarereignis zu bewältigen.

Bevölkerungsschutzorganisationen und insbesondere die Feuerwehren stehen vor der Herausforderung, ihre Führung und Koordination, sowohl von personellen als auch materiellen Ressourcen, auf Grossereignisse auszurichten. Statistiken zeigen, dass grossflächige Natur- und Elementarereignisse wie Überschwemmung, Sturm oder Erdbeben aller Voraussicht nach zunehmen werden. Unter anderem ist zu erwarten, dass der Klimawandel in der Schweiz zu häufigeren und intensiveren Naturereignissen führt – selbst in bisher verschonten Gebieten.

Die GVZ hat im Rahmen ihres gesetzlichen Ausbildungsauftrages ein Trainingskonzept entwickelt, das speziell darauf abzielt, ein über mehrere Tage andauerndes Elementarereignis erfolgreich zu bewältigen. Dieses Konzept richtet sich insbesondere an die obersten Führungskräfte der Zürcher Feuerwehren. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen einer Langzeitübung in der Woche vom 19. Januar 2026.

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Ideales Übungsgelände für Elementarereignisse

Die ehemalige britische Luftwaffenbasis Weeze (D) mit rund 60 ha Übungsfläche bietet dafür einzigartige Voraussetzungen. Wohn- und Industriebrachen, Infrastrukturbauten wie Bahn oder Einkaufsläden bieten den Feuerwehren ideale Trainingsbühnen. In der Schweiz steht derzeit kein vergleichbares Gelände für derartige Grossübungen zur Verfügung.

Renato Mathys, Leiter Feuerwehr, GVZ, erklärt: «Feuerwehren müssen sich permanent neuen Herausforderungen stellen. Dazu benötigen sie Fertigkeiten, die nicht in Lehrbüchern stehen, sondern im Einsatz entstehen. In Weeze lernen die Feuerwehrleute, kritische Situationen und Gefahren unter Druck richtig einzuschätzen und sie gewinnen wichtige Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Feuerwehrarbeit.»

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Die Langzeitübung wird primär unter der Leitung der Teilnehmenden selbst stehen. Einsatz und Umgang mit vorhandenen Ressourcen sind Kernstücke des Erlebnis- und Erfahrungsprozesses, der nachgelagert in die Ausbildung der Zürcher Feuerwehren einfliessen soll.

Verschiedene Zürcher Stützpunktfahrzeuge sowie teils eigenes Übungsmaterial werden in die Langzeitübung einbezogen. Um maximale Effektivität für Teilnehmende zu erreichen, werden vorab keine Details zu den Trainingsinhalte bekanntgegeben. Die GVZ trägt die Kosten für diese Übung, die aus den Brandschutzabgaben finanziert wird.

Im Schulterschluss mit den Bevölkerungsschutzorganisationen

Neben den Kommandantinnen, Kommandanten und Ausbildungsverantwortlichen sind Hilfspersonal und ein Übungsleiter-Stab der GVZ vor Ort. Unter dem Aspekt der regionalen und kantonsübergreifenden Zusammenarbeit nehmen Mitglieder von Partnerorganisationen wie der Zürcher Kantonspolizei, dem Zivilschutz und den Rettungsdiensten sowie weitere Fachleute aus verschiedenen Kantonen als Beobachterinnen und Beobachter teil. Insgesamt sind rund 300 Personen im Trainingsablauf involviert.

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