Radon ist ein radioaktives Gas, das natürlich im Boden vorkommt und die Gesundheit des Menschen gefährden kann. Mit dem Aktionsplan Radon 2021–2030 soll der Schutz der Bevölkerung vor diesem krebserregenden Gas weiter gestärkt werden. Der Zwischenbericht zum Aktionsplan zeigt, dass die Umsetzung der meisten Ziele auf einem guten Weg ist, wie etwa ein besserer Schutz vor Radon bei Neubauten oder in bestehenden Gebäuden.
Der vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) durchgeführte Aktionsplan 2021–2030 definiert vier Stossrichtungen: Bei Neubauten und bestehenden Gebäuden soll der Schutz vor Radon verbessert werden, etwa durch präventive Radonschutzmassnahmen oder effiziente Sanierungen. Weiter soll die Bevölkerung besser über das Gesundheitsrisiko des radioaktiven Gases informiert werden. Zudem soll das Wissen über das Thema in der Baubranche erhöht und Personen vor Radon geschützt werden, die an radonexponierten Arbeitsplätzen (z.B. in Wasserwerken) tätig sind.
Radonschutz in Gebäuden verbessert
Nun liegt der Zwischenbericht zum Aktionsplan vor. Er kommt zum Schluss, dass die Umsetzung der meisten Ziele gut voranschreitet. Dies besonders im Bereich der Umsetzungshilfen für Massnahmen zum Radonschutz bei Neubauten und bestehenden Gebäuden.
Radon dringt aus dem Boden in Innenräume ein und kann bei den Menschen Lungenkrebs verursachen. Eine gute Abdichtung der Gebäudeteile, die den Boden berühren, ist deshalb wichtig, um die Belastung zu reduzieren. Als Unterstützung für die Baubranche hat das BAG technische Unterlagen und Schulungsmaterial für die praktische Umsetzung von Massnahmen zum Radonschutz erarbeitet. Diese sind insbesondere bei energetischen Massnahmen in Gebäuden, etwa bei Fensterwechseln wichtig, weil die Radonkonzentration sonst steigen kann.
Die im Rahmen des Aktionsplans BAG in den drei Sprachregionen eingesetzten Fachstellen bilden Radonfachpersonen aus und beraten Kantone, Baufachleute und die Bevölkerung bei bautechnischen Fragen zu Radon. Das vom BAG verwaltete Radonportal, das insbesondere alle Informationen zu anerkannten Radonmessungen enthält, hat sich gemäss Zwischenbericht bewährt und soll als zentrales Instrument für den Vollzug von Massnahmen weiterentwickelt und ausgebaut werden.
Radonmessungen in Schulen
Der Bericht hält fest, dass ein kleiner Teil der Massnahmen des Aktionsplans aufgrund von Sparmassnahmen zurückgestellt werden muss. So muss auf den Aufbau eines Vorhersagetools verzichtet und der Bundesbeitrag an die drei Radonfachstellen in den jeweiligen Sprachregionen reduziert werden. Das BAG begleitet die Kantone weiterhin fachlich bei der Durchführung von Radonmessungen in allen Schulen und Kindergärten. Mit diesen flächendeckenden Messungen wird das Risikobewusstsein in der Bevölkerung gestärkt und der Gesundheitsschutz von Kindern und Jugendlichen mit konkreten Massnahmen erhöht.
Der Aktionsplan läuft noch bis 2030. In der zweiten Hälfte sollen besonders die Dienstleistungen für die Bevölkerung von der Beratung, über die Messung bis hin zur Sanierung vereinfacht angeboten werden. Allgemein soll die Unterstützung der Bevölkerung beim Umgang mit dem Thema Radon verbessert werden, um den Radonschutz weiter zu stärken.
Radioaktives Gas im Boden
Radon ist ein radioaktives Gas, das im Erdboden entsteht und aus dem Untergrund in Gebäude gelangen kann. Die Schweiz ist aufgrund ihrer Geologie besonders von der Problematik betroffen. Radon kann zu Lungenkrebs führen. In der Schweiz sind rund 200 – 300 Lungenkrebstodesfälle pro Jahr auf Radon zurückzuführen.
Die Radonkonzentration kann auf einfache und kostengünstige Weise mit Dosimetern gemessen werden. Allfällige Sanierungen belaufen sich je nach Umfang auf bis zu mehreren tausend Franken.
