Das Labor Spiez feierte am 23. Oktober 2025 sein 100-Jahr-Jubiläum. Der Chef VBS, Bundesrat Martin Pfister empfing dazu im Bernerhof zahlreiche in- und ausländische Gäste. Als Hauptredner würdigten der Staatssekretär EDA, Alexandre Fasel, und der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Mariano Grossi, die Leistungen des Labors Spiez auf nationaler und internationaler Ebene.
Aufgrund der Erfahrungen im Ersten Weltkrieg wurde 1925 das Gaslaboratorium Wimmis, die Vorgängerorganisation des heutigen Labors Spiez, gegründet. In den folgenden Jahrzehnten veränderte und erweiterte sich das Aufgabenspektrum laufend. Heute ist das Labor Spiez ein weltweit anerkanntes wissenschaftliches Institut für den Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen (ABC) Bedrohungen. Es unterstützt seine zivilen und militärischen Schweizer Partner beim Schutz der Bevölkerung und die internationale Staatengemeinschaft bei der Abrüstung von Massenvernichtungswaffen – immer im Sinne seiner Vision: Eine Welt ohne Massenvernichtungswaffen.
Labor Spiez: Pfeiler der Schweizer Sicherheitsarchitektur
Im Rahmen der Feier zum 100-Jahr-Jubiläum des Labors Spiez wurden die historischen Leistungen sowie die aktuellen Aufgaben und Tätigkeiten des Eidgenössischen Instituts für ABC-Schutz reflektiert und gewürdigt.
Bundesrat Martin Pfister hielt in seiner Begrüssung fest: «Seit der Gründung hat sich das Labor Spiez als eidgenössisches Institut für ABC-Schutz zu einem tragenden Pfeiler der Schweizer Sicherheitsarchitektur entwickelt. Als Bundeslabor vereint es wissenschaftliche Expertise mit staatlicher Verantwortung. Es erbringt die Laborleistungen für den ABC-Schutz, berät die Bundes- und Kantonsbehörden und arbeitet eng mit der Armee sowie weiteren Einsatzorganisationen zusammen. Darüber hinaus stellt es seine Fachkompetenz nationalen Behörden und internationalen Organisationen für die Umsetzung und Weiterentwicklung von Rüstungskontroll- und Nichtverbreitungsabkommen im Bereich der ABC-Waffen zur Verfügung.»
Weitere Referentinnen und Referenten an der Jubiläumsfeier waren Staatssekretär Alexandre Fasel, der IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi, Dr. Bruno Bellier als hochrangiger Vertreter des französischen Partnerinstituts, Dr. Daniel Noort als Vertreter der Organisation für das Verbot von chemischen Waffen (OPCW), Landesfähnrich Jakob Signer als Präsident der Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz Feuerwehr (RK MZF) sowie Dr. Michaela Schärer als Direktorin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BABS), zu dem das Labor Spiez heute organisatorisch gehört.
IAEA bekräftigt Partnerschaft mit Labor Spiez
Aus Anlass der im laufenden Jahr anstehenden Redesignierung als CC haben die IAEA und das Labor Spiez das Arbeitsprogramm für die Designierungsperiode 2025 bis 2028 festgelegt. Ein Schwerpunkt liegt bei der Überwachung der Umweltsicherheit in den vom Reaktorunfall in Fukushima betroffenen Gebieten. Das Labor Spiez wird sich demnach weiterhin an der Sammlung und Analyse von Proben des in Fukushima nach der Reinigung ins Meer geleitete Wasser beteiligen.
Die IAEA ist für die Schweiz ein zentrales Forum für multilaterales Engagement im Nuklearbereich. Mit seinen Aktivitäten als CC der IAEA sammelt das Labor Spiez zudem wertvolle operative Einsatzerfahrungen, stärkt seine internationale Vernetzung im Bereich des ABC-Schutzes und leistet wichtige Beiträge im Rahmen der «Guten Dienste» der Schweiz.
Die Zeremonie zur Redesignierung des Labors Spiez als Collaborating Centre der IAEA fand im Rahmen eines zweitägigen Arbeitsbesuchs von Generaldirektor Grossi in der Schweiz statt. Am Vortag wurde Generaldirektor Grossi von der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) der Ehrendoktortitel verliehen. Im Anschluss an die Zeremonie zur Redesignierung nahm Generaldirektor Grossi als ein Hauptredner an der Feier zum Jubiläum 100 Jahre Labor Spiez teil.




